21. März 2025 – Konzert Fine Taste – Soulful Nights
Die Villa Wellentanz lädt ein zu einem unvergesslichen Abend mit Fine Taste, einer herausragenden Band, die mit ihrem facettenreichen Repertoire aus Pop und Rock die Herzen der Zuhörer berührt“ – so kündigte der Flyer das Konzert an, welches innert kürzester Zeit ausgebucht war und am 21. März stattfand.
Der Flyer hatte nicht zu viel versprochen: was die fünf Musiker und der Tontechniker nach der Begrüssung durch die Gastgebenden Jean-Pierre Kousz & Barbara Münch auf die Bühne brachten, rockte den Eventraum in der Villa Wellentanz und das Publikum tanzte begeistert mit.
Dave Troxler aus Pfäffikon ZH (Lead vocals, Acoustic Guitar) überzeugte mit seiner ausdruckstarken Stimme, sei es mit Elvis Presley, Johnny Cash, Büne Huber oder Polo Hofer. Hansueli Kuhn aus Weisslingen (E-Bass, Contra Bass, Backing Vocals) sorgte für das akustische Fundament. Claudio Weber aus Russikon (E-Guitar, Acoustic Guitars, Backing Vocals) glänzte mit virtuosen Griffen. Marco Reust aus Fehraltorf (Piano, Akkordeon) begleitete stilvoll mit Klavier- und Synthiklängen. Andi Lindegger aus Russikon (Drums, Cajon, Percussion) gab souverän den Takt an. Last but not least: Yves Staub sorgte als Tontechniker für einen ausgewogenen, angenehmen Klang und zauberte alle Farben auf die Bühne, stets passend zum musikalischen Geschehen, mal im ruhigen Takt bei Balladen, mal stroboskopartig bei schmissigem Rock’n’Roll. Adrian, Max und Patricia sorgten an der Bar für das leibliche Wohl.

Eröffnet wurde das Konzert auf Berndeutsch mit „Bälpmoos“ von Patent Ochsner, gefolgt vom „Folson Prison Blues“ von Johnny Cash – Stichwort Gefängnis: eine Zuhörerin erinnerte sich an einen Auftritt der Band anno 2008 in einer Strafanstalt, wo sie damals tätig war. In der Pause wandte sie sich an die Musiker, die dann ihr zu Ehren tatsächlich ein Lied in Mundart darboten, das Dave selber komponiert und damals gesungen, aber schon länger nicht mehr aufführt hatte.
Ein besonderer Wunsch des Gastgebers wurde ebenfalls erfüllt: „Jailhouse Rock“, der Megahit von Elvis Presley (1957), der hier eine stilechte Auferstehung erlebte. Dave liess es sich nicht nehmen, kurz mit der Gastgeberin Barbara Münch ein Tänzchen zu schwingen, wozu er einfach weiter sang.
„Bin ich dänn en Kiosk“: Wer kennt nicht diesen Song von Rumpelstilz – das Publikum tat es jedenfalls und sang den Refrain kräftig mehrmals a capella; Dave war sichtlich erfreut und scherzte, er könnte mit diesem Chor auf Tournee gehen.
„Wil si Hemmige hei“ sang anno 1970 Mani Matter, und nun brachte es Fine Taste in der Version von Stephan Eicher zu Gehör; jedes Bandmitglied durfte bei diesem Song mit einem kurzen Solo glänzen.
Mitten im zweiten Teil begab sich Marco zum Flügel der Villa Wellentanz und gab ein Klaviersolo zum Besten, womit er die Zuhörer berührte und dem Konzert einen besonderen Akzent verlieh – und danach gleich eine weitere Überraschung: Beim nächsten Song spielte plötzlich Claudio am Keyboard, als ob er schon immer dort hingehörte – was für eine Show! Marco löste ihn nach ein paar Takten ab, sodass Claudio wieder seinen angestammten Platz einnahm.
Wie im Flug ging die Zeit vorbei: schon zehn Uhr, und Fine Taste kündigte ihr letztes Lied an, natürlich mit gebührendem Protest des Publikums, welches begeistert eine Zugabe herbeiklatschte. Eine Zugabe? Nein: Fine Taste verwöhnte unsere Ohren mit einer weiteren halben Stunde, teils mit spontaner Erfüllung weiterer Wünsche.
Mit Patent Ochsner begann der Auftritt, mit Patent Ochsner endete er nach über dreissig Liedern auf berührende Weise: alle fünf Musiker begaben sich zum Digipiano und sangen unplugged „Guet Nacht Elisabeth“, für den Rezendenten ein krönender Höhepunkt des Konzerts (und wohl nicht nur für ihn!).
So durften hier alle einen unvergesslichen Abend erleben – genau so, wie es der Flyer versprochen hatte. Auch die Band, die übrigens ihr zwanzigstes Bühnenjubiläum feiert, hatte sichtlich Freude und hat zugesagt, wieder mal in der Villa Wellentanz aufzutreten.
Homepage Fine Taste: https://www.fine-taste.com/
Bericht: René Kousz
Video: Jean-Pierre Kousz