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Der Name der Villa ist Programm: Der Unternehmer Jean-Pierre Kousz und seine Partnerin Barbara Michaela Münch hatten sich auf den ersten Blick in das Haus verliebt, als sie auf der Suche nach einer neuen Bleibe sich durch eine Anzeige hierher anlocken liessen. Es fühle sich an wie Ferien im Schwarzwald, schwärmen Jean-Pierre und Barbara. Im Juli ging das Haus in ihren Besitz über – samt Schwimmhalle, welches flugs in einen wunderschönen Mehrzweckraum umbaut wurde, versehen mit modernster Technik und mit Gemälden von Barbara.
Wellentanz! Ja, welch Freude, am 14. Oktober diesen Raum betreten zu dürfen, geschmackvoll mit Blau- und Rotakzenten, eingetaucht in weiss-violettliches Licht – 30 Gäste hatten den Weg hierher gefunden, um dem ersten öffentlichen Konzert beizuwohnen, welches den Reigen weiterer Veranstaltungen eröffnen soll; erwartungsvoll sassen sie nun auf den fröhlich-orangenen Stühlen.
Ob man zwischen den Stücken klatschen soll?, tauchte die Frage auf – Wenn die Begeisterung durchbreche soll man einfach klatschen, meinte Jean-Pierre (was dann auch geschah …)
Herein traten nun die drei Musikerinnen und Musiker: in festlich-roter Robe die Violinistin Tanja Sonc, Begründerin des Sonc-Festivals in Slowenien, in blauer Robe Yulia Miloslavskaya, Jean-Pierres Lieblingspianistin, gefeierte Kammermusikerin sowie Organistin des Nachbardorfs Wildberg, in Schwarz der Violaspieler Ribal Molaeb, Begründer des Molaeb-Kammermusikfestivals in Libanon.
Nach einer herzlichen und humorigen Begrüssung von Jean-Pierre eröffneten die drei das Konzert mit Max Bruchs Nr. 3 aus den „Acht Stücken für Viola, Klarinette und Klavier“ – wobei die Klarinette sich diesmal als Streichinstrument verkleidete…
Weiter ging es mit Robert Schumanns „Adagio und Allegro für Viola und Klavier“ – und dann: die erste grosse Bewährungsprobe für den Yamaha Grantouch GT1, ein hochwertiger Digitalflügel mit einer echten Klaviermechanik und der Klangwelt eines ausgewachsenen Konzertflügels! Yulia entlockte ihm Franz Liszts berühmten Liebestraum und Frédéric Chopins Scherzo Nr.2. Es sei erstaunlich, was dieses Ding hergebe, meinte ein Zuhörer beim sich anschliessenden, tosenden Applaus. Tatsächlich hatte die Pianistin tolle Klänge bis ins Fortissimo aus den Tasten hervorzuzaubern gewusst.
Nun wurde es wieder kammermusikalisch mit César Franks leidenschaftlichen Sonate für Violine und Klavier, woraus zwei Sätze dargeboten wurden, gefolgt von Schumanns intimem Fantasiestück Nr. 1 (Viola und Klavier). Der nachfolgende norwegische Komponist, Johan Halvorsen, wohl eher unbekannt, wurde durch seine sehr reizvolle Passacaglia vertreten, virtuos gespielt von Tanja und Ribal – daran knüpfte sich musikalisch nahtlos ein bekannter Tango („Man könne ja auch dazu tanzen“, meinte Tanja scherzhaft dazu – geistig tanzten die Zuhörer sicher mit!).
Den offiziellen Schlussreigen mit allen Dreien bildete Jules Massenets Elegie für Violine, Viola und Klavier – aber: um das Konzert nicht so traurig zu beenden, fügten sie als Zugabe eine spritzige Polka von Sergej Prokoffiew hinzu, einen echten Rausschmeisser.
Es war ein attraktives, abwechslungsreiches Konzert, mit viel Esprit und Herzblut gespielt, und der lange Schlussapplaus war völlig berechtigt.
Nun folgte ein zwangloser Apéro mit leckeren, selbstgefertigten Häppchen aus Barbaras Küche; es wurde angeregt geplaudert, und Yulias Töchterchen reichte jedem sehr gerne Servietten und Häppchen und verzauberte die Herzen mit ihrem Charme.
Wellentanz! Was war das für eine Freude! Welch gelungenes Debut einer hoffentlich langen Reihe von Konzerten, die in diesem wunderschönen Raum noch dargebracht werden sollen …